Prolog 2 :   Jitka
„Er hat was?“, schnaubte Jitka ungeduldig in ihr Handy.
Ach, sie ist so herrlich anzusehen. Besonders, wenn sie sich aufregt. Wenn ihr Telefonat weiter so schlechte Neuigkeiten bringt, wird es eine wunderbare Nacht. Gut, ich muss am Ende wieder hinter ihr aufräumen. Aber wozu ist man sonst am Leben? Wozu die vielen Tätigkeiten, wenn man sich keine besonderen Nächte gönnt. Lange, abenteuerliche Nächte.
„Er soll sofort zu mir kommen. Und beseitigt den Dreck.“
Nein, er soll nicht vorbeikommen. Ich will dich alleine haben, oh liebste Jitka. … Liebste, zornerfüllte Jitka.
„Was bildet er sich ein?“ Oh, spricht sie mit mir? Ja, sie hat das Handy weggedreht. Natürlich bekommt ihr Gesprächspartner trotzdem noch alles mit. Aber das will Jitka wohl. Was sage ich nun? Ich habe doch keine Ahnung, worum es geht. Noch…. noch weiß ich es nicht.
„Jitka, du verknüpfts dich emotional zu sehr mit diesen alltäglichen Dingen. Manchmal muss man schlicht den Müll rausbringen.“ Habe ich das nun so beiläufig gesagt, wie sie es wollte? Habe ich richtig agiert? Habe ich sie zufrieden gestellt? Habe ich sie glücklich gemacht?
„He, Dreckskerl.“ Oh nein, ich habe mich schandhaft verhalten! … Oder? Nein, gut… sie spricht wieder in ihr Handy. Glück gehabt. Vielleicht mag sie mich doch noch. Sie muss mich mögen. Mich lieben. Mich beachten.
Jitka. Mein Stern. Mein Horizont. Mein Inhalt.
Verdammt. Sie schaut mich an. Ich war abgelenkt. Wird sie nun mit mir schimpfen? Nicht schimpfen. Ich mach‘s auch wieder gut.
„Ich mach es wieder gut.“